Dienstag, 16. April 2013

CD-Review: Bring Me The Horizon - Sempiternal


Info
Bandname: Bring Me The Horizon
Albumname: Sempiternal
Musikrichtung: Metalcore
Erscheinungsjahr 2013
Label: RCA (Sony)
Herkunft: England
Facebook: www.facebook.com/bmthofficial
Website: www.bringmethehorizon.co.uk

Da scrollt man einfach so nichtsahnend durch die neuesten Facebook-Einträge und entdeckt doch tatsächlich eine Albumempfehlung für das neueste Werk von Bring Me The Horizon. Normalerweise hätte ich mich dadurch nicht beeinflussen lassen, denn die Band hatte mich mit ihren ersten drei Alben nie überzeugen können (dazu kommt noch das sehr negative Image der Band neben der Bühne), doch wenn diese Empfehlung von einer meiner absoluten Lieblingsbands kommt (gemeint sind August Burns Red), muss ich dem Album doch tatsächlich mal eine Chance geben.

„Sempiternal“ beginnt mit einem für mich typischen Bring Me The Horizon-Song namens „Can You Feel My Heart“, der mich schon vom Titel her wenig beeindruckt, allerdings bei mehrmaligen Hören doch besser wird. Für mich kein Hit, aber für die Ausgewogenheit der Platte ganz nett. Mit „The House of Wolves“ folgt der erste härtere Titel, wobei mich BMTH durchaus überzeugen können. Selbst Shouter Oli Sykes klingt nicht mehr wie die 16-jährige, die er früher immer gekonnt verstimmlichen konnte, allerdings immer noch weiblicher als Walls of Jericho's Candace Kucsulain.

Wie gestern schon erwähnt, bleibt mir der Songname „Empire“ dieses Jahr nicht erspart, auch wenn BMTH in Klammern noch den Zusatz „Let Them Sing“ anfügen. Musikalisch schlägt die Nummer in dieselbe Kerbe wie „The House of Wolves“ und auch hier werde ich nicht enttäuscht. Besonders das groovige Anfangsriff bleibt mir irgendwie im Kopf. Sehr gelungen. „Sleepwalking“ sorgt für eine kleinere Abwechslung, wobei mir besonders der Refrain ganz gut ins Ohr geht. Die frühen Linkin Park hätten diesen Teil nicht besser schreiben können und die Breakdowns bringen kurz darauf das nötige Metalcore-Feeling.

„Go to Hell, For Heaven's Sake“ ist von der Art her bei „Sleepwalking“ anzusetzen, aber schon allein für den Namen gibt es hier von mir volle Punktzahl. Der Song ist zwar etwas ruhiger, jedoch trotzdem ein absoluter Hörtipp. Das gilt definitiv auch für den großen Hit der Scheibe „Shadow Moses“. Ich weiß nicht, wann es passiert ist, aber BMTH sind männlich geworden. Der Breakdown kurz nach dem Intro ist der erste Höhepunkt, der zweite folgt kurz vor dem ersten Refrain und wiederholt sich am Ende noch einmal. Warum eigentlich nicht schon immer so? Und warum nicht 45 Minuten lang? Damit landet die Band bei mir einen Volltreffer.

Mit „And the Snakes Start to Sing“ fallen sie allerdings auch gleich wieder ins alte Muster zurück. Man kann Sykes' Tränen quasi beim Gesang aus den Augen fließen hören – für mich ein Song, den sie sich hätten sparen können. Zum Glück ist es keine Vinyl, sodass ich die Nummer relativ einfach überspringen kann. Schade eigentlich, die Scheibe fing gerade an gut zu werden. Auch „Seen It All Before“ fängt ähnlich an, doch wenigstens bleibt der Titel nicht ganz so melancholisch. Weitaus besser als der Vorgänger, aber trotzdem kein Lied, das ich weiterempfehlen würde.

Das ändert sich dann mit „Antivist“. Hardcore-Anleihen im Intro, auf die selbst Bands wie Sick of it All und Walls of Jericho stolz wären und ein Text, bei dem sich Sykes wieder von seiner gewohnt charmanten Seite zeigt, machen bei mir Hoffnung auf eine positive, musikalische Entwicklung der Band. Auch finde ich die Textzeile „There will be no peaceful revolution/No war without blood“ tatsächlich sehr gelungen. „Crooked Young“ ist für mich ebenfalls wieder ein Hörtipp. Schon allein die Breakdowns machen Lust auf ein Livekonzert, das ich tatsächlich mittlerweile besuchen würde. Sehr guter Titel. Punkt.

Der letzte Song, „Hospital for Souls“, ist dann wieder sehr emotional, allerdings doch ein ganz angenehmer Abschluss für das Album, auch wenn er für meinen Geschmack mit fast sieben Minuten doch etwas zu lang geraten ist.

Fazit: Überraschung! BMTH haben sich entwickelt und sind mittlerweile zu einer guten Metalcore-Band geworden. Ab und zu ist mir der Gesang noch etwas zu tränenreich, aber wenn man das abstellen kann, wären die Engländer tatsächlich mal ein Kandidat für meine dauerhafte Playlist.

Hörtipps: „The House of Wolves“, „Go to Hell, For Heaven's Sake“, „Shadow Moses“ (!!!), „Antivist“, „Crooked Young“

Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Can You Feel My Heart?
2. The House of Wolves
3. Empire (Let Them Sing)
4. Sleepwalking
5. Go to Hell, For Heaven's Sake
6. Shadow Moses
7. And the Snakes Start to Sing
8. Seen It All Before
9. Antivist
10. Crooked Young
11. Hospital For Souls

Besetzung:
Vocals: Oliver Sykes
Gitarre: Lee Malia
Bass: Matt Kean
Keyboard: Jordan Fish
Schlagzeug: Matthew Nicholls


Montag, 15. April 2013

CD-Review: When Million Sleep - Earth to Air



Info
Bandname: When Million Sleep
Albumname: Earth to Air
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr 2013
Label: n.a.
Herkunft: Deutschland
Facebook: www.facebook.com/whenmillionsleep
Website: www.whenmillionsleep.com

So, einmal von der Insel herunter und zurück in die Heimat. When Million Sleep haben uns auf ihr Debütalbum „Earth to Air“ aufmerksam gemacht und da müssen wir von New Rock Reviews nicht lange überlegen, ob wir die Scheibe rezensieren wollen oder nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass es sich auch lohnt.

Der Opener „Wolves and Bones“ vermittelt schon einmal einen guten Eindruck. Der Song erinnert mich etwas an Funeral For A Friend - nur mit besseren Lyrics – und der Refrain bleibt mir schon nach dem ersten Hören im Ohr hängen. Sehr gelungener erster Titel. „Human Bomb“ zeigt sich von der etwas rockigeren Seite, endet mir aber leider etwas zu abrupt. Trotzdem ein guter Titel.

Auf diesen folgt mit „Movers and Makers“ die erste kleinere Ballade und wie man das von einer solchen erwartet ist die Nummer doch emotionaler angelegt. Auch hier lehnen sich die Jungs wieder stark an FFAF („History“) an, was mir allerdings nicht missfällt, da es sich dabei ja auch um eine meiner Lieblingsbands handelt. „The Sound of a Thousand Wings in the Sky“ ist dann ein kleiner Ausflug in die Popmusik. Der Song ist definitiv radiotauglicher als viele You Me At Six- oder frühe Kids In Glass Houses-Nummern, sorgt aber für eine schöne, kleine Abwechslung.

Mit „Abandon All Ships“ gibt es wieder etwas balladeskere Töne zu hören. Meiner Meinung nach nimmt der Song etwas zu stark den Drive aus der Platte (auch wenn es am Ende noch einmal etwas rockiger wird) und wäre vielleicht an einer anderen Stelle besser eingebaut gewesen. „At Last“ lässt sich schnell wieder als Rocker identifizieren und ist nach den beiden ersten Songs einer meiner Lieblinge auf „Earth to Air“. Auch hier kommt durch Gitarrist und Sänger Thomas Buck der gewohnte FFAF-Touch rein.

Irgendwie haben es die Bands, die ich dieses Jahr reviewen möchte mit dem Songnamen „Empire“. Und irgendwie hat es auch noch keine dieser Bands geschafft, mich mit diesen Titeln zu enttäuschen. Auch When Million Sleep's „Empire“ ist einer meiner Favoriten des Albums, weil sich mir die Gitarrenlead aus dem Refrain einfach ins Ohr brennt. Einfach nur gut. Auch „The Provider“ hat mich vom Intro bis zum Schluss fest im Griff. Wahrscheinlich, weil ich mich durch den ganzen Song hindurch über das coole Riff im Intro freuen kann, das sich im Lied noch mehrmals wiederholt. Am Ende gibt’s sogar noch einen kleinen Rockbreakdown (für mich als eingefleischten Metalcore-Fan natürlich ebenfalls ein Highlight)! Ein definitiver Hörtipp.

„Inhale ≤ Exhale“ zeigt sich vom Standpunkt der Gitarren her erneut von der Metalschiene beeinflusst. Aber auch hier fühle ich mich stark an bereits mehrfach erwähnte Band erinnert. „Sleeping Awake“ ist der letzte Titel auf „Earth to Air“ und fügt sich problemlos in die Qualitätsstufe der ersten beiden Songs ein. Auch hier wird es noch einmal etwas lauter als bei ein paar anderen Titeln, allerdings ist mir das Ende für den Abschluss eines Albums zu plötzlich.

Fazit: Für eine Debütscheibe war das schon ganz gut, When Million Sleep! Wenn die Jungs es jetzt noch schaffen, einen etwas unabhängigeren und eigenen Klang einzubringen, wird die Band definitiv auch mit dem nächsten Album in meiner Playlist vertreten sein.

Hörtipps: „Wolves and Bones“, „Human Bomb“, „At Last“, „Empire“, „The Provider“

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Wolves and Bones
2. Human Bomb
3. Movers and Makers
4. The Sound of a Thousand Wings in the Sky
5. Abandon All Ships
6. At Last
7. Empire
8. The Provider
9. Inhale ≤ Exhale
10. Sleeping Awake

Besetzung:
Gesang, Gitarre: Thomas Buck
Gitarre, Gesang: Alex Walde
Bass, Gesang: Jörg Junker
Schlagzeug: Stefan Peil

Montag, 8. April 2013

CD-Review: Stereophonics - Graffiti on the Train


Info
Bandname: Stereophonics
Albumname: Graffiti on the Train
Musikrichtung: Rock
Erscheinungsjahr 2013
Label: Ignition Records
Herkunft: Wales
Facebook: www.facebook.com/stereophonics
Website: www.stereophonics.com

Natürlich darf auch das neue Stereophonics-Album nicht ohne Bewertung auf New Rock Reviews davon kommen. „Graffiti on the Train“ ist dabei ein etwas ruhigerer Vertreter für die im April geplanten Rezensionen. Ich bin mir allerdings sicher, dass sich diese Verschnaufpause auch durchaus lohnt. Ob nun wegen der Qualität von „Graffiti on the Train“ oder wegen der kommenden zu rezensierenden Alben (unter denen übrigens vorerst keine walisische Band mehr sein wird – versprochen), wird sich dabei noch zeigen müssen.

Und damit sind wir auch schon beim Album selbst. „We Share the Same Sun“ ist ein ruhiger Opener, der sich trotz alledem im Refrain etwas rockiger gibt. Bei genauerem Hinhören kann man die ein oder andere Synthesizer-Melodie hören, sogar ein Solo, wie es The Edge nicht besser hätte spielen können, kommt zum Einsatz. Insgesamt sehr gelungen. Und damit sind wir auch schon beim Titeltrack. „Graffiti on the Train“ fasst das Album bereits sehr gut zusammen und zeigt, dass sich die Band diesmal von ihrer eher etwas ruhigeren Seite zeigt. Man bekommt eine sehr ruhige Songstruktur, ab und zu ein paar Geigen und viel Emotion in der Stimme von Sänger Kelly Jones. Dazu passt das ebenfalls sehr emotionale Solo und der dezente Einsatz des Pianos gegen Ende des Titels. Der Text bewegt sich für mich stark an der Grenze zu I Like Trains (wie war das nochmal mit dem Albumnamen?) aus England und ist damit eher in der melancholischen Ecke aufzufinden. Definitiv Lyrics, die einen zum Nachdenken anregen.

„Indian Summer“ ist dann wieder leicht rockiger und fährt in derselben Spur wie der Opener. Auch hier kommen wieder die für viele Stereophonics-Fans ungewohnten Geigen zum Einsatz. Ein wirklich sehr schöner Song, bei dem ebenfalls alles stimmt und der für mich persönlich einen ersten kleinen Hit auf dem Album darstellt. Der folgende Song „Take Me“ zeigt sich von einer etwas anderen Seite, zumal sich Jones im Wechselgesang mit einer nicht benannten Sängerin beweisen kann, wodurch der Song zwar eine sehr angenehme Note bekommt, allerdings für mich doch etwas vom Rest des Albums abfällt.

Der erste Song, bei dem die Waliser wieder an ihre bekanntere Art anknüpfen ist „Catacomb“, der mich tatsächlich auch ein wenig an Oasis und Beady Eye erinnert und besonders gegen Ende wirklich rockig wird. Songwriting a lá Liam Gallagher – definitiv eine gute Abwechslung für dieses doch sehr ruhige Album. „Roll the Dice“ hingegen nimmt die Fahrt auch sofort wieder heraus. Der balladeske Beginn lässt die rockiger eingestellten Reviewautoren anderer Seiten wieder murren. Auch hier kommen während der Strophe wieder Geigen zum Einsatz, die im Refrain von Trompeten ersetzt werden. Meiner Meinung nach ein wirklich gelungener Song.

Auch „Violins and Tambourines“ zeigt sich am Anfang wieder sehr ruhig. Im Songnamen zeigt sich auch schon, welche Instrumente zu hören sein werden. Das Picking-Intro auf der Gitarre bringt die nötige Ruhe und Atmosphäre in die Nummer. Erst gegen Ende nimmt das Ganze an Fahrt auf und wird tatsächlich noch rockiger. Die Steigerung macht den Titel für mich zu einem der besten Songs des Albums. Gleich danach folgt für mich die große Überraschung. „Been Caught Cheating“ ist eine reine Bluesnummer und dazu noch eine sehr gute. Doch mit den Soli eines Henrik Freischlader oder Joe Bonamassa kann sie dann doch nicht mithalten. Trotzdem sieht man an diesem Beispiel, wie weit das Spektrum der Stereophonics reicht. Wieder eine sehr gute und schöne Abwechslung.

Das beeindruckendste bei „In a Moment“ sind für mich unter anderem die Bassbackings in Strophe und Bridge, wodurch der Song einen ganz speziellen Anstrich bekommt. Trotzdem fühle ich mich leicht an U2 erinnert, was jedoch bei weitem kein schlechtes Zeichen ist, sondern wieder für das abwechslungsreiche Songwriting spricht. Auch diese Nummer verdient sich von mir ein „sehr gut“. Auch der letzte Titel wird nicht mehr rockig. Jedoch überzeugt mich auch „No-one's Perfect“ mit einem Singer/Songwriter-Stil, der mich etwas an den Hit „Maybe Tomorrow“ erinnert. Zwar ein sehr ruhiger Abschluss für ein sowieso schon sehr ruhiges Album, aber trotzdem sehr gelungen.

Fazit: Trotz dem die Band sich diesmal nicht von ihrer rockigen Seite zeigt, kann mich „Graffiti on the Train“ nicht dazu veranlassen, eine schlechte Bewertung zu schreiben. Die Vorwürfe anderer Reviewschreiber (u.a. das Review unter dem Namen „Willkommen auf der Britpop-Resterampe“, in dem der Autor Kelly Jones als musikalisches Chamäleon bezeichnet) mögen für diejenigen zwar begründet sein – ich jedoch muss widersprechen. Die Scheibe ist für meinen Geschmack sehr abwechslungsreich und kreativ, jedoch hätte sie hier und da etwas lauter werden können („Catacomb“ als einziger Rocker ist da ein bisschen wenig).

Hörtipps: „Graffiti on the Train“, „Indian Summer“, „Violins and Tambourines“, „Been Caught Cheating“, „In a Moment“

Bewertung: 7 von 10 Punkten

Tracklist:
1. We Share the Same Sun
2. Graffiti on the Train
3. Indian Summer
4. Take Me
5. Catacomb
6. Roll the Dice
7. Violins and Tambourines
8. Been Caught Cheating
9. In a Moment
10. No-one's Perfect

Besetzung:
Gesang, Gitarre: Kelly Jones
Gitarre, Gesang: Adam Zindani
Bass: Richard Jones
Schlagzeug: Javier Weyler

Freitag, 5. April 2013

EP-Review: I Fight Lions - Storm




Info:
Bandname: I Fight Lions
Albumname: Storm (EP)
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2013
Label: Syrcas
Herkunft: Wales
Facebook: http://www.facebook.com/ifightlions/
Website: www.ifightlions.com

Nach einem kurzen Ausflug zu Heaven's Basement nach England, lande ich schon wieder in Wales. Tja, langsam wird es auffällig viel, aber ich kann es ja schließlich nicht ändern, wenn so viele gute Bands aus diesem Land kommen. I Fight Lions reihen sich definitiv, trotz ihres geringeren Bekanntheitsgrades, in die Riege der vielen schon einmal aufgezählten walisischen Bands ein.

Beim ersten Song muss ich noch nicht dreimal schauen, ob er richtig geschrieben wurde. Die EP beginnt mit dem Titelsong „Storm“. Das erste, was mich wirklich aufhorchen lässt, ist die wirklich gut gespielte Bassline in der Strophe und natürlich der walisische Text. Obwohl ich immer gedacht habe, dass sich die Sprache für (nicht-balladeske) Rockmusik nicht wirklich eignet (der einzige Song, den ich vorher auf Walisisch gehört habe, war die balladeske Variante von The Joy Formidable's "Whirring" namens "Chwyrlio"), bin ich doch angenehm überrascht. Ein Song, der tatsächlich zum Mitwippen einlädt.

Paid a Poeni“ ist dagegen schon eine eindeutigere Rocknummer. Ein Schlagzeugintro und klassisches Rockriffing in der Strophe lassen eigentlich gar nichts anderes zu, als diesen Song zu mögen. Man bekommt sogar eine Double Bass zu hören, die eindeutig nicht von Lars Ulrich gespielt wurde.

Casanova“ beginnt zwar etwas ruhiger, ist aber kurz darauf schon eindeutig der alternativste Song der EP. Die Strophe beginnt mit russisch anmutenden Beats und geht dann in einen rockigen Refrain über, der zum Mitsingen einlädt – vorausgesetzt man beherrscht die Sprache. In der Mitte des Songs gibt es dann wieder einen kleinen Ausflug in die Alternative-Szene, der mit einer Bassmelodie beginnt und dann erneut in Melodien übergeht, die mich immer wieder an Russland erinnern.

Der für mich beste, und leider auch schon letzte, Song der EP ist „Chwil a Chwerw“, bei dem ich tatsächlich dreimal schauen musste, ob ich ihn richtig geschrieben habe. Das ruhige Intro lässt zuerst eine Ballade vermuten, doch entwickelt sich durchaus zu einem etwas härter rockenden Refrain. Als Interlude gibt es dann sogar Gitarren a lá Iron Maiden auf die Ohren. Definitiv ein Hit, auf dem man sicher weiter aufbauen kann.

Fazit: Mit vier Songs eine leider viel zu kurze EP, jedoch eine sehr gelungene. Der Mut der Band, ungeachtet jedes kommerziellen Drangs doch Texte in ihrer Muttersprache zu verfassen, ist eine sehr sympathische Entscheidung. Alles in Allem ist „Storm“ die zweite EP einer Band, die ich in Zukunft definitiv weiter im Auge behalten werde. Für Topbewertungen reicht es allerdings auf Grund der zu geringen Songanzahl leider nicht.

Hörtipp: "Chwil a Chwerw"

Bewertung: 6 von 10 Punkten

Tracklist
1. Storm
2. Paid a Poeni
3. Casanova
4. Chwil a Chwerw

Besetzung
Hywel Pitts
Rhys Evans
Dan Owen
David Thomas