Montag, 18. Juli 2011

CD-Review: BIG BANG - Sin renuncia a la esperanza




Info
Bandname: BIG BANG
Albumname: Sin renuncia a la esperanza
Musikrichtung: Alternative Rock
Erscheinungsjahr: 2010
Label: Nat Team Media
Herkunft: Spanien
Myspace: http://www.myspace.com/grupobigbang
Website: http://www.bigbang.es

Wow! Audioslave haben doch ein neues Album und Chris Cornell singt...auf spanisch?
Da stimmt doch etwas nicht...

So oder so ähnlich waren meine ersten Gedanken zu BIG BANGs „Sin renuncia a la esperanza” und gewisse Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Knackiger Alternative Rock angereichert mit einer guten Portion Funk sowie einer kleinen Priese Crossover – ein Rezept das durchaus zu überzeugen weiß jedoch trainierte Geschmacksnerven erfordert.

“Oir y callar” beginnt ein wenig schleppend , klingt dennoch durch den ansprechenden Einsatz von Effekten recht interessant und modern. Nicht der beste Titel aber ein gelungener Opener, auf welchen allerdings einer der besten Songs dieses Albums folgt: „Fiel”, markantes Gitarrenspiel, überraschendes Songwriting und ein hitverdächtiger Refrain heben dieses Stück vom Rest der Scheibe stark ab.

Um die Vielschichtigkeit dieses Albums zumindest ein wenig zu beleuchten, seien an dieser Stelle „La esperial”, „No fue por error” und „Dime” erwähnt.

Ersterer kommt zwar mit einem (für diese Band) straighten Riffing daher, entpuppt sich jedoch nach kurzer Zeit als progressive, lebendige und vor allem durchdachte Komposition mit schön viel Groove. „No fue por error” hingegen zeigt sich natürlich nicht weniger progressiv, aber viel jazziger und lebt von einer wirklich gelungenen kompositorischen Dynamik. Einzig die Gesangseffekte empfinde ich nicht gänzlich als gelungen, allerdings kann der Übergang zu dem sich anschließenden, sehr entspannten und ebenfalls jazzigen „Dime” wieder voll überzeugen.

Um es festzuhalten: Innerhalb von drei Songs bewegten sich BIG BANG also zwischen Funk Rock der Marke Rage Against The Machine über den Klangteppich älterer Tool Platten bis hin zu einem, an Pat Matheny erinnernden Fusion Jazz – wieder einmal ein Anwärter auf den großen Preis für Abwechslungsreichtum!

Wie verhält es sich denn nun mit dem ersten Höreindruck, der mich so stark an Audioslave erinnerte? Dieser bleibt bei den rockigeren Nummern wie z.B. „Esclavo” definitiv bestehen: Sehr kräftiges, eingängiges Riffing, gute Leadgitarren und ein melodischer, scheinbar über allem thronender Gesang.

Zur Produktion: Recht transparent, nie zu trocken aber der Produzent hat es für meinen Geschmack bei dem ein oder anderen Effekt (Gesang/Hall) ein wenig zu gut gemeint.

Fazit:

Wer sich für Bands wie Cynic, The Velvet Underground und natürlich Audioslave begeistern kann, wird sich ganz sicher bei BIG BANG sofort wohl fühlen – abwechslungsreiche, spannende Songs, die mit jedem erneuten Hören an Vielfalt gewinnen.

¡Está bien!

Hörtipps: “Fiel”, “La esperial”, “No fue por error” undSiento el dolor”

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Oir y callar
02.
Fiel
03. En
calma
04. Hay
suenos
05. La
espiral
06. No
fue por error
07. Dime
08.
Esclavo
09.
Siento el dolor
10. Sin
rencor

Besetzung:
Gesang:           Manuel Rubiales
Drums:            Siscu Carrasco
Bass:               Rafa Caamaño
Gitarre:           Francisco Rubiales

Dienstag, 12. Juli 2011

CD-Review: Downhead - EP 2011



Info
Bandname: Downhead
Albumname: EP 2011
Musikrichtung: Metal, Grunge
Erscheinungsjahr: 2011
Label: keins
Herkunft: Italien
Myspace: http://www.myspace.com/308588667
Website: keine

Interessant ist es ja schon, was man so alles für gute Bands ohne Plattenvertrag findet. Downhead aus Mailand sind eine davon. Die EP der Band gibt es kostenlos auf Facebook, MySpace, IndieFunda und diversen anderen Plattformen zum Download und nachdem ich sie mir angehört hatte, war klar, dass ich über diese Band ein Review schreiben musste.

Die Aufnahme beginnt mit dem Song „Waver“, einem rockigen, leicht melancholischen Song. Die progressiven Passagen im Refrain gefallen mir besonders, auch die rockige Bridge sticht positiv hervor. Leider plätschert der Song mit zunehmender Dauer etwas dahin und ob einem die Melancholie gefällt, ist deutlich stimmungsabhängig. Zwei Solos besitzt der Song auch, wobei mir das zweite deutlich besser gefällt.

Wie „Waver“ beginnt auch „Black As Me“ mit einem ruhigen Intro. Dieses gibt auch gleich einen ruhigen Vorgeschmack auf den sehr intensiven Refrain, der mir in diesem Song besonders gefällt. Hervorheben kann man in diesem Song erneut das zweite Solo und außerdem die schöne Basslinie am Ende des Songs.

Nach „Black As Me“ folgt ein kleines Interlude namens „Point Zero“, das mich leicht an die Zwischenspiele auf Lostprophets´ „Start Something“ erinnert. Ich hätte es besser gefunden, wenn es einen fließenden Übergang zwischen „Black As Me“ und „Under The Sky“ gehabt hätte.
„Under The Sky“ beginnt etwas energischer und überzeugt mit seiner kraftvoll treibenden Strophe und dem tollen Solo. Leider, leider ist der Refrain gesanglich sehr nah am Chorus von „Black As Me“. Das hätte man mit einem weiteren Song dazwischen umgehen können, sodass die Melodie aus dem Refrain von „Black As Me“ nicht mehr so frisch im Kopf gewesen wäre.

Allerdings lässt „Today Is Not Yesterday“ all das wieder vergessen. Der Song gehört zu meinen absoluten Favoriten der EP. Er beginnt wieder sehr ruhig, wird allerdings nach einer geraumen Zeit von einem Sinfonieorchester gestützt, was bei mir sofort eine Gänsehaut auslöste. Die Strophe gefällt mir sehr gut, der Refrain mit Sinfonieorchester ist das absolute Highlight des Songs. Warum geht der Song eigentlich nur 5 Minuten? 45 Minuten, ist das zu viel verlangt?

Den Abschluss der halbstündigen EP bietet „Nazca“. Meiner Meinung nach hätte man den Song lieber an eine andere Stelle platziert (zum Beispiel zwischen „Black As Me“ und „Under The Sky“, wodurch man „Point Zero“ durchaus als Intro der Scheibe hätte verwenden können). Das Instrumental erinnert vom Aufbau her stark an Metallica, was allerdings in meinen Augen eher positiv als negativ zu bewerten ist und den Song an keiner Stelle langweilig erscheinen lässt.

Die Scheibe legt zum Ende hin noch einmal zu und wird nach mehrmaligem Hören nie langweilig, sondern sogar besser. Meiner Meinung nach haben Downhead damit einen guten Grundstein für eine erfolgreiche Weiterarbeit gelegt. Es fehlt nur noch das Label.

Hörtipps: „Today Is Not Yesterday“, „Black As Me”

Bewertung: 7 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Waver
2. Black As Me
3. Point Zero
4. Under The Sky
5. Today Is Not Yesterday
6. Nazca

Besetzung:
Rhythmus-Gitarre, Gesang:     Marco Gioffrè
Leadgitarre:                            Alessandro Checchi
Bass, Backings:                      Martina Milzoni
Drums, Percussion, Backings: Stefano Leoni